Caspar van Meel / Satie - A Time Remembered

Auf seinem zweiten Album als Bandleader präsentiert uns der Bassist Caspar van Meel seine persönliche Interpretation der Musik des impressionistischen Komponisten Erik Satie.
Das Album vereint ein internationales Sextett mit drei Bläsern und einer Rhythmusgruppe, die van Meels raffinierte, originelle Arrangements mit Energie und intuitivem Zusammenspiel interpretieren.

Van Meel konzentriert sich auf die Gnossiennes - eine Reihe von Werken für Klavier, von Satie Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben. Die Melodien und Harmonien in diesen Werken wirken erstaunlich einfach und fast romantisch. Sie klammern sich an die klassische Tradition, brechen aber bereits durch die Verwendung innovativer Skalen aus. "Obwohl viele Jazzmusiker von impressionistischen Komponisten wie Satie beeinflusst wurden, werden die Skalen, die Satie verwendet hat, immer noch nicht häufig eingesetzt", sagt van Meel. Auf diesem Album macht van Meel Saties harmonische Innovationen deutlich und führt sie in einen improvisierten musikalischen Kontext ein.

Das Ensemblespiel und die Arrangements erinnern an eine kleine Bigband. Die Musik fließt organisch, wobei sich voll klingende Bläsersätze, Backgrounds und Specials mit intimen Ausflügen im Trio und ausgedehnten Solo-Passagen abwechseln. Van Meels Arrangements wurden sowohl von alten Meistern wie Duke Ellington, Charles Mingus und Gil Evans als auch von Zeitgenossen wie Dave Holland und dem Trompeter Avishai Cohen beeinflusst. Der Titel dieses Projekts, "Time Remembered", wurde von der berühmten Komposition des Jazzpianisten Bill Evans abgeleitet. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie impressionistische Komponisten wie Satie Jazzmusiker beeinflusst haben.
Van Meel hat sich bewusst dafür entschieden, seine Version dieses Stücks der Musik von Satie gegenüberzustellen.

Es war vor allem diese Stimmung, die Van Meel zum ersten Mal ansprach, als er in seinen frühen Zwanzigern mit Saties Musik in Berührung kam. Als Satie seine berühmten Klavierwerke schrieb, befand sich Europa in einer turbulenten Zeit. Das Gefühl des gewaltigen politischen, technologischen und sozialen Wandels muss der Stimmung der Zeit, in der wir heute leben, ziemlich ähnlich gewesen sein. Die Gnossienne scheinen diesen Zeitgeist widerzuspiegeln - sie atmen eine schwere, melancholische Stimmung, als trauerten sie um den Verlust einer Zeit, an die man sich erinnern sollte.

Line Up:

Denis Gäbel - Saxophone
Ryan Carniaux - Trompete
Raphael Klemm - Posaune
Franz von Chossy - Piano
Caspar van Meel - Kontrabass
Niklas Water - Schlagzeug