Joo Kraus - !!!Ausverkauft!!!
RÜCKBlick von Walter Brinkmann
Einen Glücksgriff des Jazzclubs und „hochkarätigen Vierer“ titelt Rainer Abraham seinen Konzertbericht in der NW über Joo Kraus und dem können wir uns nur anschließen!
„Joo Kraus was in the house“ und trat um drei viertel acht vor seine vielzählige Fangemeinde. Gut anderthalb Titel brauchte es diesmal bis kaum jemand die Beine ruhig halten konnte und die Köpfe rhythmisch den straighten Grooves von der „Kleine Bühne“ folgten. Was folgte war ein musikalisches Dauerfeuer, abgebrannt durch drei Spitzenmusiker und Solisten in der Backline und einem eindrucksvollen und vielfältigen Jazztrompeter, Komponisten und Stimmakrobaten an der Front. Perfekt das Trompetenspiel in allen Nuancen, hier und da variiert von raffiniert eingesetzter Elektronik, ein Genuss.
Joo Kraus, im Zentrum des erstklassigen Quartetts zeigte sich als Musiker, Entertainer und Geschichtenerzähler. Herrlich die Story von dem besserwisserischen Mann in der dritten Reihe eines früheren Konzerts, der immer wieder seine Ansagen korrigierte, letztlich aber aufgeben musste bei einem Welthit, der eben nicht von Michael Jackson in den Staaten, sondern von Mick Jackson in seinem Tonstudio an der Eggestraße von Achtung! Paderborn-Benhausen komponiert wurde: Blame it on the Boggie! Wer weiß denn sowas? Natürlich Joo Kraus! Und so hielten er und seine bestens gelaunte Truppe das Deelenhaus gut zwei Stunden mit eigenen Songs, vielen Interpretationen und kurzweiligen Geschichten am Kochen. Was für eine Band, außergewöhnlich vielseitig und in vielen Genres zu Hause. Anklänge an Herb Alpert, Sade, Jackson 5, Jazzkantine, alles in in toller Bearbeitung. Feiner, nachdenkliche machender Gesang machte die bekannte Stecknadel hörbar, unterstützt mit feinsten Klavierklängen, dann druckvoller Hip-Hop vom Stimmakrobaten Joo Kraus. Die Akteure: Piano Ralf Schmid, Arrangeur und Seele des Sounds plus Rhythmusabteilung, das sind Veit Hübner am Kontrabass und das brillante Schlagwerk von Torsten Krill.
Und Rainer Schallenberg hatte es den Musikern vorab schon gesagt:
„Ohne zwei Zugaben kommt hier keiner raus“.
Joo Kraus: We’re doing well
"We’re doing well." Das ist erst mal ein ziemlich breitschultriges Statement – speziell in diesen Zeiten. Aber wie immer kommt es auf den Kontext und den Absender an. Und der ist hier eben Joo Kraus. Ein Musiker, der am liebsten Genregrenzen und Stiletiketten auflöst und Musik so macht, wie er lebt: frei und fühlend. Gut möglich also, dass das Album ein paar Extra-Dimensionen birgt.
Wir – das sind wie immer seine Mitmusiker seit 16 Jahren und zugleich beste Freunde: Schlagzeuger Torsten Krill, der auch für Produktion, Recording, Mixing und Mastering (mit)verantwortlich zeichnet, Kontrabassist Veit Hübner und Pianist Ralf Schmid. Den größten Hut hat Joo Kraus selbst auf – Trompete und Gesang gehen ebenso auf seine Kappe wie Gitarren- und einige Keyboardparts sowie Text und Komposition. Wobei hier auch die Band erheblich mit im Boot war:
„Bei manchen Stücken hatte ich zunächst nur ein paar Töne, und dann entstand im Studio oldschool-bandmäßig der Song. Wenn wir so zusammen spielen, wird’s richtig elektrisch, und es passiert etwas, das über uns vier hinausgeht“, erzählt Joo.
Joo erhielt 2 Grammy Nominierungen, 5 German Jazz Awards & einen Jazz Echo als bester deutscher Trompeter.
LINEUP:
Joo Kraus Gesang, Trompete, Live-Elektronik
Ralf Schmid, Keyboards
Veit Hübner, Bass
Torsten Krill, Schlagzeug